Das in Deutschland im August 2016 verabschiedete Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende soll der Energiewirtschaft den Weg in die digitale Welt ebnen. Smart Grid, Smart Meter und Smart Home sollen die digitale Infrastruktur für eine Vernetzung von Stromerzeugern und Verbrauchern schaffen. Die – zugegebenermaßen noch junge – Erfahrung mit digitalen Geschäftsmodellen zeigt, dass erfolgreiche Webservices rasch ein Millionenpublikum erreichen und die traditionellen Anbieter aus dem Markt drängen können. Airbnb oder Uber sind zwei aktuelle Beispiele für disruptive Entwicklungen in Non-Energy Geschäftsbereichen. Auf der anderen Seite ist die Erbringung von Energiedienstleistungen ein bürgernaher Service, der Vertrauen, Verlässlichkeit und Sinn für Nachhaltigkeit erfordert.
Wir werden in Ossiach beraten, welche Rolle regionale Player in der global ausgerichteten Welt der digitalen Infrastruktur spielen, welche Geschäftsmodellansätze sich komplementär in die digitalisierte Welt einfügen und wie eine langfristige Kundenbindung aufrechterhalten werden kann. Zu alledem werden derzeit Sinn und Zweck von Strompreiszonen hinterfragt; z. B. ob die seit 2002 bestehende deutsch-österreichische Strompreiszone aufgehoben werden soll. „Die Presse“ meint gar in ihrem Leitartikel am 28. Oktober 2016: „Deutschland dreht Österreich den Strom ab“. Die möglichen Folgen werden sehr kontrovers diskutiert; sicher ist, dass dies einen erheblichen Einschnitt für alle Akteure darstellen wird: Erzeuger, Transportund Verteilgesellschaften, Verbraucher und energieintensive Dienstleistungen. Was sind die Folgen und Perspektiven der neuen Marktregionen? Wie fügen sich die neuen Geschäftsmodelle der Stadtwerke und der anderen regionalen Player in die Globalentwicklungen der digitalen Welt ein?
Diese und viele weitere Fragen wollen wir bei den Energy Talks 2017 in Ossiach diskutieren, neue Formate der Diskussion erproben und wie gewohnt den offenen Austausch suchen.